BVV
„Wir haben einen Haushalt - der mit den Stimmen der demokratischen Parteien und mit breiter Mehrheit angenommen wurde.“
Der Haushalt ist am 21. September um 23 Uhr für die Menschen in Treptow Köpenick vollbracht! In der 19. BVV wurde der Bezirkshaushalt für die Haushaltsjahre 2024/25 mit den Stimmen aller demokratischer Parteien beschlossen: 35 Ja, 8 Nein, 3 Enthaltungen.
Der durch den Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) eingebrachten Bezirkshaushalt für die Kalenderjahre 2024 und 2025 wurde von den verschiedenen politischen Fraktionen und Ausschüssen der BVV Treptow Köpenick diskutiert und in der 19. Sitzung der BVV vom 21. September 2023 selbst hier kontrovers debattiert und mehrheitlich beschlossen. Die SPD-Fraktion Treptow-Köpenick kritisierte die mangelnde Ausstattung des Bezirkshaushalts durch den Berliner Senat.
Nach der Wiederholungswahl und deren teils chaotischen Folgen war der Zeitplan sehr eng. Gleichzeitig haben die Krise der letzten Jahre auch große Spuren im Bezirk hinterlassen. Es gab schönere Jahre in der bezirklichen Haushaltspolitik als die kommenden. Die Lage ist heute ernst. Es fehlt fast überall das Geld. Die Zuweisungen des Senats bieten kaum Spielraum für Entwicklungen im Bezirk. Sie schreiben den Status Quo fest – in Zeiten massiver Preissteigerungen und Krisen ist das ein Abbau von zusätzlichen Leistungen.
Um so besser ist, dass es uns gelungen ist einen Kompromiss zu finden, hinter dem sich SPD, Linke, Grüne, CDU, FDP und Tierschutzpartei versammeln konnten und mit breiter Mehrheit der Bezirkshaushalt 2024/25 angenommen wurde.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Paul Bahlmann kritisiert den Haushalt: „Unsere Haushaltslage ist extrem angespannt. Der Senat hat den Bezirken zu wenig Mittel bereitgestellt. Es wird eine Kraftanstrengung für uns, in den nächsten Jahren die Angebote des Bezirksamts in einer ausreichenden Qualität bereitzustellen. Die Investitionsmittel sind viel zu niedrig, dabei ist der Bedarf enorm, vor allem bei den Schulgebäuden. Marode Infrastruktur sind Schulden, die wir durch diesen Sparkurs produzieren. Unser Weg offen und konstruktiv mit allen demokratischen Parteien zum Wohle des Bezirks zusammenzuarbeiten, war aber erfolgreich. Gerade in schwierigen Zeiten ist dieser Zusammenhalt wichtig.“
Der „Samariter“ und Vorsitzende der CDU-Fraktion, Dustin Hoffmann äußerte sich folgender Maßen zum neuen Haushalt: „Rot-Rot-Grün war ohne eigene Mehrheit – die CDU rettet den Bezirkshaushalt 2024/25 und setzt den Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendpolitik.“ Die bezirkliche Koalition aus SPD, Linken und Grünen war dabei mit ihren Bezirksverordneten wegen Krankheit nicht vollständig vertreten und hatte somit keine eigene Mehrheit. "Aus Verantwortung für den Bezirk haben wir uns für einen gemeinsamen Änderungsantrag zum Haushalt stark gemacht."
Mit zielgerichteten Steuerungsmaßnahmen und konsequenter interner Revision konnte das Defizit für den kommenden Haushalt bereits auf rund 1,6 Millionen Euro abgesenkt werden. Hierzu erklärte Dustin Hoffmann: "Die nun beschlossenen Auflagen geben Jugendstadtrat André Grammelsdorff wichtige Werkzeuge für die weitere Konsolidierung der finanziellen Situation im Jugendbereich an die Hand. Hier ist es unser Ziel, bereits zu den nächsten Haushaltsberatungen in zwei Jahren, einen annähernd ausgeglichenen Etat vorzulegen."
Grit Rohde, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Teilhabe und Inklusion kritisiert den Umgang mit den Haushaltsmitteln im Jugendamt „Insbesondere das Verhalten des Jugendamtes enttäuscht uns, da hier die Mittel für die Tariferhöhung für die freien Träger faktisch zweckentfremdet wurden. Statt das Geld den freien Trägern zur Verfügung zu stellen, wurde das Geld im Haushalt des Jugendamtes verteilt.“
Die nachfolgenden Beschlüsse zur Gestaltung des Dorfangers und der Sanierung des Straßenraums in Müggelheim sind in der 19. BVV angenommen worden:
Für Energiesparprojekte an Schulen: Unter Beteiligung der bezirklichen Schulen und mit Einbeziehung der Schüler und der Elternschaft sollen Maßnahmen zur Einsparung von Energie oder Substitutionsmöglichkeiten durch erneuerbare Energien entwickelt und unterstützt werden. Dazu
sollen Projektverantwortliche hierbei koordinierend und vermittelnd tätig sein.
Queeres Jugendangebot: Mit den zuständigen Stellen des Bezirksamtes sollen Gespräche bezüglich der Einrichtung von geeigneten Räumlichkeiten eines queeren Jugendangebotes für den Berliner Südosten geführt und umgesetzt werden.
Aus dem Bereich Neugestaltung des S-Bahnhofs Schöneweide: Bei den anstehenden Umgestaltungsmaßnahmen soll der Vorplatz des S-Bahnhofs Schöneweide, nach unserer Partnerstadt „Cajamarca“ in Peru benannt werden und gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstler aus der südamerikanischen Region gestaltet werden.
Auszubildende und Fachkräfte für nachhaltige Entwicklung: Allen aktuellen Auszubildenden und Berufseinsteigern des Bezirksamtes soll ein Weiterbildungsangebot zu den UN-Nachhaltigkeitszielen angeboten werden.
Aus dem Sport: Ein neuer Sondermittelantrag für den Verein Köpenicker Kanusportclub für das Projekt „Instandsetzung von Sicherungsmotorbooten“ wurde beschlossen.
Beim geplanten Bau neuer Sportanlagen im Bezirk sollen Bausachverständige für Barrierefreiheit hinzugezogen werden, da der Senat bisher noch keine verbindlichen Standards der Barrierefreiheit für inklusive Sportanlagen erarbeitet hat.
Für die veraltete DLRG-Rettungsstation in Friedrichshagen am Müggelsee soll schnellstmöglich ein Neubau errichtet werden.
Für den Verein „Freunde der Emmy-Noether-Schule e. V.“ werden zwei Sport-Projekte für den Außenbereich mit einer „Basketball-Wandanlage und Tischtennisplatten“ durch das Bezirksamt Treptow-Köpenick finanziert.
BVV Treptow-Köpenick beschließt den Haushaltsplan 2022/2023
In der Sitzung der BVV am 17.03.2022 wurde der Haushaltsplan für die Jahre 2022/2023 mehrheitlich von den Bezirksverordneten nach langen Diskussionen verabschiedet. Die Koalitionspartner von SPD, die Linke und Bündnis90 / Die Grünen in der BVV Treptow-Köpenick werten dies als Erfolg. In Zeiten dieser vielen Krisen konnte ein Kompromiss unter den demokratischen Kräften gefunden werden.
„Die Covid19-Pandemie wirkt sich auf die Finanzen des Landes und damit des Bezirks aus. Dass wir nicht in tiefen Löchern versinken, ist Ergebnis von solider und zukunftsweisender Haushaltsführung der letzten Jahre durch Bezirksbürgermeister Oliver Igel“, kommentiert Paul Bahlmann, Co-Fraktionsvorsitzender und haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Die Investitionen in die Sanierung von Schulen sind so hoch wie nie. Als einziger Bezirk bauen wir eine Musikschule neu.“ Die Fachausschüsse der BVV hatten im letzten Monat über den Bezirkshaushalt beraten und haben den Entwurf mehrheitlich einstimmig zur Annahme empfohlen. „Ich bin froh, dass der Senat von seinen ursprünglichen Sparplänen für die Bezirke abgewichen ist und uns mehr Spielraum gibt“ so Bahlmann weiter. „Wir sehen, dass die Mittel, die der Senat dem Bezirk zubilligt, nicht auskömmlich sind“, so Irina Vogt, ebenfalls Co-Fraktionsvorsitzende. „Es ist ein Haushalt, der Ausgaben stabil hält, aber keine großen Schritte zulässt. Der Senat muss hier für die nächsten Haushaltsberatungen mehr Mittel zur Verfügung stellen“ so Vogt weiter. „Große Sorgen bereitet uns der Mehrbedarf im Amt für Weiterbildung und Kultur. Das Amt hat einen Fehlbedarf von 600.000 Euro für den Doppelhaushalt angemeldet, konnte uns diesen aber nicht schlüssig belegen. Wir wollen die Angebote in der Musik- und Volkshochschule aber unbedingt erhalten und ausbauen: Die Mittel stehen dem Amt zur Verfügung, sofern sie es der Bezirksverwaltung für Finanzen nachvollziehbar darlegt“, fasst Vogt zusammen.
Begleitantrag fordert mehr Engagement des Berliner Senates
Zum Haushalt wurde auf Initiative der Fraktionen der SPD, Die Linke und Bündnis90 / Die Grünen ein Begleitantrag beschlossen. Dieser stellt u.a. eine Stärkung beim Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, bei den Honorarmitteln in Volks- und Musikhochschule, mehr Möglichkeiten für Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung und mehr Mittel für Grünflächenpflege in Aussicht, sofern die Ämter den Bedarf intern plausibel nachweisen können. „Der Begleitbeschluss ist ein Kompromiss, den wir vorschlagen, weil wir eine Gesamtverantwortung sehen“, unterstreicht Paul Bahlmann den Beschluss. Der Begleitantrag der Kooperation fordert das Land Berlin unter anderem dazu auf, die Tarifsteigerungen für Träger der Jugendhilfe, z.B. in Jugendfreizeiteinrichtungen zu übernehmen, damit im Bezirk tarifgerechte Löhne gezahlt werden.
Hintergrund zum Bezirkshaushalt
Der Haushalt des Bezirks wird im Turnus von zwei Jahren beschlossen. Der nun verabschiedete Haushalt bezieht sich auf die Mittel für die Jahre 2022 und 2023. Die Zuweisung der Mittel erhalten die Bezirke vom Senat. Ein Großteil der Zuweisungen sind für zweckgebundene Aufgaben vorgesehen, worunter beispielsweise das Personal fällt.
Die wichtigsten Beschlüsse aus der März BVV
Nein zu Krieg und Gewalt – Treptow-Köpenick als sicherer Hafen!
Die BVV verurteilt einstimmig den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine. Krieg und Gewalt bedeuten Leid und Tod für die Menschen und dürfen kein politisches Mittel sein. Wir stehen solidarisch zu den Menschen in der Ukraine, die unter der gegenwärtigen Situation leiden. Die Stadt Berlin als Mitglied im "Bündnis sicherer Häfen" bekennt sich zur Aufnahme von Geflüchteten und Schutzsuchenden. Die BVV bekräftigt, dass auch unser Bezirk Treptow-Köpenick in Kooperation mit dem Senat bereit ist, Menschen in Not Schutz zu bieten. Dies gilt insbesondere in diesen Tagen für Menschen, die aus der Ukraine vor Gewalt und Krieg fliehen.
Am 15. März 2022 ist die Anlaufstelle für geflüchtete Menschen aus der Ukraine im Amt für Soziales erfolgreich gestartet. Vor Ort machte sich die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, Carolin Weingart ein Bild von der Lage: „Ich freue mich, dass eine separate Anlaufstelle für die aus der Ukraine stammenden geflüchteten Menschen in der Kürze der Zeit durch das Amt für Soziales aufgebaut wurde, in welcher eine Vielzahl von Menschen schnell ihre Leistungen erhalten. Mein Dank gilt insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich sehr engagiert um einen reibungslosen Ablauf vor Ort kümmern.“
Die Anlaufstelle befindet sich in der Merlitz-Sporthalle in Adlershof (Merlitzstraße 16 in Adlershof) und ist für alle aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die derzeit privat, in Hostels oder Notunterkünften im Bezirk Treptow-Köpenick wohnen, zuständig.
Wir freuen uns über die große Solidarität auch in Müggelheim, ob es um das Sammeln von Spenden, Schlafsäcken bis hin zu privaten Unterkünften für Geflüchtete geht, um ihnen ein geschütztes Dach zu geben. Ich danke allen, die diesen Friedensprozess auch in Müggelheim unterstützen.
Spielplatz in Müggelheim mit weiteren Lern- und Spielgeräten erweitern
Auf meine schriftliche Nachfrage zur Erweiterung des Spielplatzes auf der großen Wiese in der Odernheimer Straße bekam ich folgende Antwort von der Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung und Grünflächen, Frau Dr. Claudia Leistner (Bündnis90 / Die Grünen):
„Unter Berücksichtigung der Aspekte des Naturschutzes, des Biotopen-Entwicklungsplans und der
Planungen zum Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr in Müggelheim, sieht das SGA durchaus
die Möglichkeit, den Spielplatz um eine Fläche mit einem Bolzplatz und zwei kleinen Toren aus
Robinienstämmen zu erweitern. Hierzu kann mit der Einrichtung einer Bolzplatzfläche in Müggelheim demnächst begonnen werden.“
Wahl der Kiezpatinnen und Kiezpaten für Müggelheim:
In der Sitzung der BVV wurden die Kiezpatinnen und Kiezpaten sowie ihre jeweiligen Stellvertretenden in den 20 Bezirksregionen einstimmig gewählt. Für Müggelheim sind als Kiezpate Denis Henkel und ich als stellvertretende Kiezpatin für die Dauer der Wahlperiode der BVV gewählt worden. Wir sind in der jeweiligen Bezirksregion die auf Seiten der BVV für die Durchführung des Kiezkassen-Verfahrens Verantwortlichen. Die ersten Kontakte wurden aufgenommen. „Die Vergabe der Kiezkassenmittel ist noch bis zum Haushaltsbeschluss des Abgeordnetenhauses (AGH) ausgesetzt. Gleichwohl könnten wir schon an die Planung der Kiezkassen-Versammlung angehen“, antwortete Denis Henkel.
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick möchte auf eine Pressemitteilung des Dialogforums Airport Berlin Brandenburg aufmerksam machen. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft hat in den vergangenen zwei Jahren das gemeinsame Strukturkonzept (GSK) Flughafenregion Berlin-Brandenburg 2030 fortgeschrieben. Es nimmt die gesamte Region in den Blick und benennt Ziele und Maßnahmen in den Themen Wohnen, Wirtschaft und Gewerbe, Verkehr sowie Grün- und Freiräume. Sie haben die Gelegenheit nachzufragen und zu kommentieren.
Zum Schluss noch ein Hinweis für unsere Tierfreunde
Ein tierisch interessanter Antrag von der CDU zur Errichtung von gut gestalteten „Hundegärten“ in unserem Bezirk, wie es bereits mehrfach erfolgreich in Reinickendorf umgesetzt wurde, wird im nächsten Ausschuss für Straßen, Grünflächen und Ordnungsangelegenheit diskutiert werden. Hundegärten erfordern bedeutend weniger Investitionen und sie wären näher im Kiez verortet. Es bleibt spannend, ob dies auch für Müggelheim interessant ist, weil hier die Hundefreunde mit ihren Vierbeinern lieber im Wald spazieren gehen.
Die BVV macht zu Ostern eine kleine Pause. Wenn Sie An- oder Nachfragen zum Bezirk und der BVV haben, können Sie sich gern an mich wenden.
Unsere Sitzungen sind meistens der letzte Mittwochabend im Monat, im Café Nr. 1, wo wir auch interessante Abgeordnete wie Tom Schreiben (MdA) etc. und weitere Referenten zu Themen einladen.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Angehörigen friedliche und gesegnete Ostern!
Ihre Sabine Bock
Bezirksverordnete & Vorsitzende der SPD Müggelheim